Da die R2-D2-Bauwelt mittlerweile unglaublich groß geworden ist, ist es für den Anfänger nicht leicht, den Überblick zu bekommen.
Als wichtigsten Tipp kann man am Anfang geben: Nicht sofort ins Bauen oder Teile bestellen stürzen, sondern erst mal ein paar Wochen mit Lesen, Lesen, Lesen verbringen.
Generell ist es Zielsetzung des R2-Builders-Clubs, das eigenständige Bauen eines R2-D2s zu fördern; und dies auch für Personen, die bisher nur wenig handwerkliche Erfahrungen mitbringen. Der Club möchte keine "Kauf-Zentrale" für fertige Bauteile sein. Die Erfahrung zeigt auch, daß die beim Bau eines R2-D2s gemachten Erfahrungen unschätzbar wertvoll sind.
Die große Entscheidung, die jeder vor dem Baubeginn treffen muß, ist die Frage der Bauweise bzw. des Materials. Im Prinzip ist alles denkbar, aber die folgenden Techniken haben sich in den letzten Jahrzehnten als gängig herausgestellt:
Holzrahmen mit Beplankung aus Aluminium oder Polystyrol
Dies ist die "klassische" Bauweise aus der Frühzeit der R2-Builders. Das innere Traggestell ("Frame" genannt) besteht aus Holz; und außen wird eine Außenhaut aus Aluminiumblech oder Polystyrolplatten aufgebracht. Der Vorteil ist die relativ einfache Bearbeitbarkeit des Holzes, bei gleichzeitig guter Stabilität und Langzeitfestigkeit.
Voll-Aluminium-Bauweise
Der "Rolls-Royce" unter den R2s. Der komplette Roboter wird aus Aluminium-Bauteilen zusammengesetzt. Viele Teile tauchen gelegentlich auf astromech.net oder in anderen Quellen zum Kaufen auf; wer jedoch seinen R2 komplett aus solchen Quellen zusammenkaufen möchte, muß etliche Jahre "Sammelzeit" einplanen. Auch ist der Aufwand, die Teile zusammenzubauen, nicht zu unterschätzen. Die Kosten liegen definitiv im fünfstelligen Bereich. Natürlich kann man auch Aluminiumteile selber herstellen, aber dafür ist dann schon eine gut ausgestattete Werkstatt und etwas Know-How in Metallbearbeitung vonnöten.
Polystyrol-Bauweise nach den Plänen von Dave Everett
Der Clubgründer Dave Everett hat Baupläne für eine sehr einfache Bauweise aus Polystyrol- (Styrene-) Platten entwickelt. Diese werden wie Schnittmuster auf die Platten aufgeklebt, und die Teile einfach entlang der Linien mit einem Cuttermesser ausgeschnitten. Dies ermöglicht den R2-Bau auf dem Küchentisch, und mit äußerst wenig Werkeugen. Auch von den Kosten her ist dies die günstigste Bauweise. Die Baupläne liegen auf astromech.net
3D-Druck
Seit einiger Zeit gibt es Druckdateien für komplette R2-D2s mehr oder weniger nach Club-Spezifikationen. Insbesondere auf Facebook wird (außerhalb der offiziellen Clubseiten) von kommerziellen Anbietern viel für diese Baumethode geworben.
3D-Druck ist auf den ersten Blick für den Anfänger eine verlockend einfache Methode, einen R2 zu "bauen". Und in der Tat ist der 3D-Druck für viele Bauteile des R2s auch bei richtiger Materialauswahl und passender Konstruktion auch gut geeignet. Es gibt jedoch Bauteile, die sich außerordentlich schlecht für den 3-Druck eignen, und dazu gehört z.B. die Außenhaut des R2s, mit ihren vielen Vertiefungen. Diese lassen sich nach dem Druck nur mit sehr hohem Aufwand so schleifen, daß sie dem Original nahe kommen.
Auch extrem hoch belastete Teile z.B. im Bereich der Füße sind kritisch für 3D-Druck. Hinzu kommt noch, daß das meist von Anfängern verwendete PLA-Filament bereits schmilzt, wenn der Droide im Auto in der Sonne, oder auf einem Event draußen steht.
3D-Druck für den gesamten Droiden sehen viele erfahrene Droidenbauer daher skeptisch.
Sonderfall: Der "Dome"
Der "Kopf" des R2s, auch denglisch "Dome" genannt, ist einer der wenigen Bauteile am R2, die man nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand selber herstellen kann. Auch wenn der Club ansonsten immer den "Selbst-Bau" befürwortet und fördert; beim Dome hört dies schlicht auf. Unter anderem deswegen, weil der Dome nicht, wie man zuerst meint, eine Halbkugel darstellt, sondern im Original leicht ellipsoid nach oben gezogen ist. Dieser Unterschied fällt durchaus auf, wenn man einen "Original-Dome" und eine Halbkugel nebeneinander stellt.
Aus diesem Grund war der Dome das erste Teil, das der weltweite Club in einer langen, weltumspannenden Operation selber hergestellt hat (alleine die Entstehungsgeschichte des Club-Domes reicht schon für abendfüllende Lektüre). Aktuell bietet der Club Domes aus Aluminium und aus Polystyrol (Styrene) an. Die Kombinationsmöglichkeiten sind hierbei vielfältig (ein Aluminium-Dome auf einem Styrene-R2 ist durchaus möglich).
Für einen Aluminium-Dome spricht, daß die Original-R2s aus "Krieg der Sterne" (A New Hope, Teil IV), auch über Alu-Domes verfügten, die mit einem speziellen Herstellungsverfahren (Spinning, deutsch "Drücken" genannt) gefertigt wurden. Diese Methode hinterläßt auf der Oberfläche des Domes charakteristische Spuren ("Spin Lines"), die jahrelang auch in den vom Club in den USA angebotenen Domes eingeprägt waren. Leider hat der Clubkollege in den USA aus Kostengründen sein Herstellungsverfahren vereinfacht, so daß die US-Domes mittlerweile glatt sind. Erfreulicherweise gibt es aber inzwischen einen deutschen Hersteller hier im Forum, der Domes in der klassisch-korrekten Bauweise mit Spin-Lines herstellt.