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Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 19. Feb 2019, 17:27
von Arnd
Warum habe ich meinen derzeitigen „Hero“-R2-D2 in Hybridbauweise errichtet, d.h. keinen reinen Aluminiumdroiden, oder keine klassische Holzbauweise ?

Nun, natürlich hat eine „sortenreine“ Bauweise oft ihre Vorteile. So läßt sich z.B. Holz super mit Holz verkleben, aber nicht so ganz einfach mit Metall. Bei der bekannten Styrene-Bauweise ist dies ganz extrem; diese basiert sogar darauf, daß man am Ende einen quasi kaltverschweißten Block aus Styrene vor sich hat.
Der Vorteil der Hybrid-Bauweise ist hingegen, daß man für jedes Bauteil einzeln abwägt, welches Material letztlich unter Berücksichtigung aller Aspekte am Besten geeignet ist. Hierdurch lassen sich z.B. signifikante Gewichtseinsparungen bei gleicher Festigkeit erzielen.

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Basis meiner Planung waren zwei Dinge, die gesetzt waren: Ein Aluminium-Dome mußte es sein (seinerzeit noch von Ron Barkley aus den USA – dem Erfinder der mehrjährigen Wartezeit bei Runs), und lasergeschnittene Aluminium-Skins (damals der neueste Hit in der Szene). Ansonsten war es wie immer mein Ziel, so wenig wie möglich zu kaufen, und so viel wie möglich selber zu erschaffen.

Ursprünglich war auch ein 2-3-2-System für den Droiden vorgesehen, aber nachdem ich feststellte, daß dies den Droiden um mehr als 15 Kilos schwerer machen würde, bin ich bei einem fixen Mittelbein, und der Möglichkeit, manuell für den Transport auf zwei Beine umzuschwenken, geblieben.

Die Skins übrigens wurden damals in einem denkwürdigen Beispiel internationaler Kooperation transportiert. Einer unserer aktiven europäischen Mitglieder ist Flugingenieur auf einer Fracht-747 der KLM, also hat er sich bei einem passenden Flug in die USA ALLE Skins für europäische Mitglieder von John Sherell übergeben lassen, ist damit irgendwie unbehelligt durch den Zoll gekommen, und hat dann die Skins in Amsterdam an Marco XenoMan übergeben, der die Skins wiederum mit zur FACTS gebracht hat, wo dann für uns alle frühe Weihnachten war….

Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 19. Feb 2019, 17:34
von Arnd
Der Baubeginn für den Hybrid-R2 war Anfang 2005. Auch der Dome war mittlerweile angekommen. Als erstes habe ich einen Frame angefertigt. Da ich von den Frame-Konstruktionen des Clubs nichts halte (diese berücksichtigen in keiner Weise die größte Kraftbelastung beim R2-Fahren, nämlich die Querverformung des Bodys beim Kurvenfahren), habe ich einen eigenen Frame entworfen, der im Prinzip eine massive Querwand enthält, und ansonsten nur aus einem Deckel, und dem Boden besteht. Der Frame wurde aus hochwertiger 8mm-Siebdruckplatte hergestellt.

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Da mein früherer R2 ein Laserschwert á la ROTJ abschießen konnte, und ich dies auch gerne in den Neuen einbauen wollte, ein originalgroßes Lichtschwert aber nicht in die Höhe des Domes alleine paßt, habe ich den Dome in der Mitte in den Body hinein verlängert. Dadurch ist der obere Deckel des Bodies nur ein Ring. Am Dome ist dann eine rotierende Plattform befestigt, die den Abschußmechanismus und einiges andere trägt.

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An den Schultern sind massive Aluminium-Lagerschalen eingebaut, die wiederum Nadellager tragen, in denen sich die Querwelle für die Aufnahme der Beine dreht. Das Ganze war damals noch mit der Idee des 2-3-2 konstruiert, und bei 2-3-2- ist aus kinematischen Gründen eine extreme Spielfreiheit aller Lager notwendig. Das System hat sich aber auch ohne 2-3-2 bewährt; bis heute ist kein Spiel in den Schulterlagern festzustellen.

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Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 19. Feb 2019, 17:35
von Arnd
Die Außenhaut wurde nicht etwa mit dem Frame verklebt, und auch keine der im Club völlig überteuert erhältlichen „Skin Snaps“ verbaut. An die innere Haut des Skins habe ich passende Holzklötze geschraubt und geklebt, und dann diese an geschickt ausgewählten Stellen unsichtbar mit einigen wenigen Schrauben fixiert.

Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 19. Feb 2019, 17:41
von Arnd
Die Beine des R2-D2s sind als kompletter Selbstbau in Aluminium-Bauweise erstellt. Die Haupt-Beinprofile von R2 basieren ja leider auf Zoll-Maßen. Da es mir zu aufwendig war, aus den USA zöllige Aluminium-Profile zu beschaffen, habe ich kurzerhand meine eigenen zwei Beinprofile aus zwei U-Profilen, und zwei Alublechen von je 2 mm Stärke geschaffen. Diese Bauteile wurden großflächig mit Epoxy-Harz verklebt und zusätzlich zur Sicherheit verschraubt. Sie halten bis heute ohne Probleme.

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Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 21. Feb 2019, 22:29
von Warto
Sehr schön, ein Blick in die Vergangenheit :) wie geht die Geschichte weiter?

Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 4. Mär 2019, 19:35
von Arnd
Geht bald weiter mit dem Bericht. Komme gerade nicht zum Posten....

Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 22. Mär 2019, 13:42
von Arnd
Für die Befestigung jeweils oben und unten habe ich massive Aluminium-Konstruktionen aus dem Vollen gefräst, bzw. gedreht. Da gerade in den Schultern erhebliche Kräfte wirken, und ich endlich einen R2 haben wollte, der nicht in den Schultern wackelt, wenn man Kurven fährt, habe ich die Schulterringe aus einem massiven Alu-Rund gedreht, und mit einem Innenvierkant zur Aufnahme des Querverbindungs-Mittelrohres versehen.

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Um die Verbindung dort wirklich formschlüssig herzustellen, habe ich dort auf das Vierkant-Mittelrohr einen leichten Konus gefeilt, und einen entsprechenden Gegenkonus in den Schulterring eingefeilt. Durch den Konus kann die Verbindung immer wieder bei leichtem Verschleiß nachgestellt werden.

Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 22. Mär 2019, 13:46
von Arnd
Auch die Ankles sind aus massiven Aluplatten gefräst. Die Füße sind in Bronzelagerschalen gelagert, die wiederum in das Aluminium mit Lagerkleber eingeklebt sind.

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Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 1. Mai 2019, 22:30
von Warto
Das kann aber jetzt nicht jeder, oder? Wie schwer ist da ein Ankle?

Re: Bau meines Hybrid-R2-D2s

Verfasst: 2. Mai 2019, 20:28
von Arnd
Naja, Teile der Ankles habe ich gebaut, bevor ich mir meine Fräse angeschafft habe. Also nur mit Bohrer und Dekupiersäge, und etwas Muskelschmalz.

Geht schon. Etwas stressfreier ist es natürlich mit einer Fräse.

Gewicht müßte ich schätzen. Das ganze Bein mit Ankle wiegt aber nicht mehr als 3-4 Kilo.